Es sind schwere Zeiten, in denen wir uns befinden.
Vielleicht sind sie aber auch schon immer irgendwo und irgendwie schwer gewesen, nur das ich dies, in nunmehr fortgeschrittenem Alter, intensiver wahrnehme. Die Schwere. Die Not. Das Leiden.
"Und es wird noch schlimmer werden!" höre ich, so weit ich mich zurückerinnere, irgendwelche Schwarzseher prophezeien. „Nein!“ rufe ich denen entgegen, „wird es nicht!“ Muss es nicht. Darf es nicht.
Auch ist es nicht alleine das Leid, welches mir zusetzt. Es ist die Ignoranz, schlimmer noch die fehlgeleitete Wut mancher Menschen. Und solchen begegne ich, so kommt es mir zumindest vor, immer häufiger in dieser Zeit: Menschen, die Opfer zu Tätern machen, Lügen verbreiten und Hass schüren, nur an ihr eigenes Wohlergehen denken und dabei andere fallen lassen... Aber auch diese Menschen hat es wohl schon immer gegeben.
Und es gibt Menschen wie mich, die trotzig „nein“ rufen, wenn wieder mal ein Wohlstandbürger auf einer Party antijüdisches oder fremdenfeindliches Gelaber von sich gibt. Doch dafür braucht es Kraft, vor allem, wenn man für sein Eintreten ausgelacht oder gar beschimpft wird.
Eine ordentliche Schippe Kraft konnte ich letztens aufnehmen bei der Lektüre der Biografie von Udo Lindenberg, auch so ein ewiger Kämpfer gegen die „dunkle Seite“. Darin befindet sich, unter einigen anderen, folgender Songtext abgedruckt:
Habt ihr alle Milliarden Menschen
überall auf der Welt
gefragt, ob sie das so wollen
oder geht`s da auch um Geld?
Viel Geld für die wenigen Bonzen
die Panzer und Raketen bauen
und dann Gold und Brillanten kaufen
für ihre eleganten Frauen
oder geht`s da nebenbei
auch um so religiösen Mist
dass man sich nicht einig wird
welcher Gott nun der Wahre ist?
Das passt, auch nach gut vierzig Jahren, immer noch wie Hammer auf Amboss! Vielen Dank, Herr Lindenberg, may the force be with you!
(Dies ist kein Beitrag der evangelischen Kirche, auch wenn es sich wohl ein bisschen so liest wie die Morgenandacht auf Bremen 2)
Christian C. Kruse
Kommentar von "Machstemal":
Du bist nicht alleine, und gut das Du das weißt.
Ich sage auch jedem der mit negativen Prophezeiungen daher kommt, NEIN.
Es liegt an dir/uns wie die Welt sich gestaltet. Wir sind die Schmiede die
das Heil oder das Übel der Welt bestimmen.
Es braucht in dieser Welt mehr: Liebe, Toleranz und Verständnis nicht Hass,
Verachtung und ,im schlimmsten Fall, Krieg um diese Welt Lebenswert zu
machen.
(...)
Mein Vorgehen ist nicht so Aktiv und provokativ wie bei Dir, ist noch nie
meine Natur gewesen. Ich hinterfrage lieber die Lebenserfahrungen meiner
Kontrahenten und suche die Ursache ihres Konfliktes der sie zur „dunklen
Seite“ gezogen hat. Meist sind da gleiche oder ähnliche Geschichten wie
wir sie erlebt haben dahinter. Verachtung und Beschimpfung , Ausgrenzung,
Unverständnis im Familien und Gesellschaftsleben und unendliche Geschichten
von Diskriminierung und Verletzungen die zu Identitäten in Gruppen endeten
die keine anderen Ideologien mehr zulassen. Das schließt dann Toleranz und
Demokratie in der Folger aus.
Demokratie ist im meinem Denken und Empfinden, immer noch, eine Politik die
vom Volke ausgeht. Das hat sich aber immer mehr zu einer Anarchie, im
negativen Sinne, gewandelt die es jedem erlaubt auch das schlechteste im
Menschen nicht unausgesprochen zu lassen. Wie oder wann sich diese Gesinnung
der gesamten Menschheit wandeln wird, steht nur in den Sternen. Das Universum
ist so verdammt groß, wenn nicht sogar unendlich, das unserer Wirken, und
ich meine nicht nur das unserer zweier unbedeutenden Individuen,
möglicherweise nie eine Menschheitsgesellschaft hervorbringt die frei von
allen Sorgen und Nöten ist. Wir werden weiter daran Arbeiten, bis wir eines
Tagens das Universum verglühen sehen.
Gruß
Machstemal
Kommentar von Persephone:
Es ist nicht einfach, in diesen Zeiten den Glauben nicht zu verlieren,
beziehungsweise den Wahren zu finden!
Die Kraft des Äthers sei mit Dir!